Herbstlich muntere Matinee
REUTLINGEN-SONDELFINGEN. Kraftvoll trotz einiger Erkältungsfälle im Chor hieß der Liederkranz Sondelfingen bei seiner Matinee Mitglieder, Freunde und Gäste willkommen: »Seid gegrüßt, ihr lieben Freunde ...«. Klanglich unterstützt wurden Sängerinnen und Sänger dabei vom Konzertraum Stephanuskirche, der ja nicht von ungefähr ob seiner wunderbaren Akustik gerühmt wird.
Sänger und Publikum genossen die schöne Akustik der Kirche.
Herbstliche Volksweisen standen im Mittelpunkt des sonntäglichen Singens, und die tiefstehende Herbstsonne warf ihr Licht verschwenderisch durch die teils farbigen Kirchenfenster. Chorleiter Robert Wieland lud die Gäste auch zum Mitsingen ein und hatte mit seiner kurzen Anleitung zu »Bunt sind schon die Wälder« und zu dem Kanon »Hejo! Spannt den Wagen an« sogleich Erfolg; das Publikum sang bei sauberem Einsatz gut mit.
Über die Treue seiner Vereinsmitglieder freute sich Vorsitzender Karl-Ulrich Ruggaber, denn die an diesem Tag zu Ehrenden geben dem Liederkranz seit zusammen vierhundert Jahren und bis heute zuverlässig Klang. Seit 30 Jahren singen dort Ilse-Sybill Ulsamer, Alfred Müller und Erich Hummel, seit 40 Jahren Wolfgang Apprich, der auch Kassier und Vorsitzender des Liederkranz gewesen ist. Schon seit fünfzig Jahren frönen Fritz Bausinger, Ernst Schwab und Eugen Junger im Liederkranz dem Chorgesang, seit gar 60 Jahren Brunhilde Luik und Kurt Veith; Letzterer war auch über Jahre erster oder zweiter Vorsitzender des Vereins. Nach einer Satzungsänderung 1998 hat der Liederkranz niemanden mehr zum Ehrenmitglied ernannt, jetzt aber war es an der Zeit. Gleich sieben lang-jährigen und verdienten Mitgliedern überreichte Ruggaber die Urkunden zu ihrer Ehrenmitgliedschaft im Verein und kleine Anerkennungsgeschenke, wie den »Langjährigen« auch: Helmut Ernst, Anton Kleiszner, Walter Reinhardt, Oskar Schenk, Rolf Thumm, Ferdinand Veith und Ludwig Wittel sind nun Ehren-Liederkranz-Mitglieder. Nicht alle Genannten konnten ihre Ehrung bei der Matinée entgegennehmen, der Beifall für alle war dennoch angemessen anerkennend.
Der zweite musikalische Teil dieses Vormittags begann mit einem - natürlich gesungenen - Dank an die Jubilare und Geehrten: »Ich bin nicht allein«, hieß es beziehungsvoll. Und dann ging es genauso herbstlich weiter und genauso heiter wie im ersten Teil und wie das sonnige Wetter draußen. Bevor Mitglieder und Gäste sich jedoch auf den Weg durch den Sonnenschein zum häuslichen Sonntagsbraten machten, lud der Verein sie ein, miteinander anzustoßen auf Musik und Gesang, auf »Treue, Tatkraft und Idealismus«, so Ruggaber. (GEA)