Aus dem Chor nicht wegzudenken

REUTLINGEN. »Singen gibt dem Leben Sinn«, so eröffnete der Liederkranz Sondelfingen am Sonntagvormittag seine Matinee. Dass dies nicht nur eine Liedzeile von Karl Wolfgang Barthel ist, sondern gewissermaßen auch das Motto, welches die langjährigen Chormitglieder zusammenhält, verdeutlichte Vereinsvorsitzender Karl-Ulrich Ruggaber in seiner Ansprache.


Der Vorsitzende des Sondelfinger Liederkranzes, Karl-Ulrich Ruggaber, und Bürgermeister
Robert Hahn (hinten links und Mitte) ehrten die Jubilare Else Dlugosch, Renate Lang, Eugen
Markucik und Klaus Bastian (von links). FOTO: JS
 
Singen wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, macht kontaktfreudig und selbstständiger. Wann haben Sie das letzte Mal gesungen?«, fragte er die rund 70 Gäste in der Stephanuskirche, darunter Bürgermeister Robert Hahn, Renate Ruck als Vorsitzende des Bezirks Achalm im Chorverband Ludwig Uhland und der ehemalige Dirigent Robert Wieland. 

Die Matinee war gleichzeitig ein festlicher Anlass für die Jubilare des Liederkranzes. So wechselten sich Stücke wie Mozarts Menuett, »Des Sommers letzte Rose« und »Griechischer Wein« mit Auszeichnungen für passive wie aktive Choristen ab. 

Else Dlugosch trat vor 60 Jahren dem Chor bei, heute unterstützt sie im Alter von 94 Jahren jede Veranstaltung von den Zuschauerrängen aus. Klaus Bastian sang bis 1996 im Ersten Bass, bevor er wegen der mangelnden Freizeit vom aktiven Chorleben zurücktreten musste. Am Sonntag feierte er nicht nur seine 40-jährige Vereinszugehörigkeit, sondern auch seinen 55. Geburtstag, was die Sängerinnen und Sänger mit einem gut gelaunten Ständchen würdigten. 

Renate Lang und Eugen Markucik sind zwei der aktiven Mitglieder, die aus dem Chor nicht mehr wegzudenken sind, wie Vorsitzender Ruggaber betonte. Während Lang als »junges Urgestein« seit ihrem 16. Lebensjahr im Liederkranz singt und sich trotz eigener Schafzucht tüchtig engagiert, ist Markucik das Allround-Talent – Sänger, Schriftführer und Vize-Dirigent. 

Beide sind seit 40 Jahren im Liederkranz an Bord und konnten sich neben dem Vereins-Jubiläum über den 510. und 511. Sängerring der Stadt Reutlingen freuen. Bürgermeister Robert Hahn überreichte den goldenen Ring, der für Beständigkeit und Treue steht und nur in Reutlingen als krönende Auszeichnung an aktive Chorsänger vergeben wird, mit einem großen Dankeschön. »Chorgesang ist ein wichtiger Bestandteil des Reutlinger Kulturlebens. Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag dazu«, so Hahn. 

Willi Barth und Eugen Junger, die aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnten, wurden zudem als Ehrenmitglieder des Chores berufen. Unter der Führung von Dirigent und Chorleiter Axel Göller schloss die Matinee mit dem Volkslied »Auf, auf zum fröhlichen Jagen« und einem geselligen Beisammensein. (js)